Montag, 28. Februar 2011

Schein und Sein

Die Chronik meines Lebens offenbart sich im unter dem gleichnamigen Menüpunkt meines Browsers. Nachdem ich gestern Nacht um 3:36 ins Bett gegangen bin, konnte ich bereits um 13:55 den Tag mit den Seiten von Ebay begrüßen. Es folgten einige, nur von Mahlzeiten unterbrochene, nicht näher zu bestimmde Stunden im Netz, ein zweistündiges Telefonat bis kurz nach Mitternacht und dann wieder Dunkelheit. Noch drei Minuten..

Mittwoch, 23. Februar 2011

Muskote

In der Eifersucht steckt mehr Liebe zu sich selbst als zum anderen.

François de La Rochefoucauld

Dienstag, 22. Februar 2011

Hansi

Mir ist meine Zeit ganz furchtbar wichtig. Bloß nichts vergeuden.
Und was macht der Durchschnitt?

27 Jahre Schlaf
10,5 Arbeit
8,5 unterwegs
7,6 Fernsehen
5,5 Essen
2,8 krank
2 Jahre Rauchen
2,3 lesen
2,6 Jahre Schule
1,5 Körperpflege
1,5 nichts tun
1 spielen
0,8 Einkaufen
0,2 Sport
0,2 Sex

Ich schätze mal, beim Lesen sind auch Bildung und Lernen integriert. Wir Menschen schlafen viel.
Wenn ich 60 Jahre lang jeden Tag nur 2h fernsehe, sind das trotzdem insgesamt 5 Jahre meines Lebens.
Ist es das wert? Aber sicher doch, denn ich habe ja nichts besseres zu tun. Aber stimmt das wirklich?
Sagt nicht jeder Mensch, da sind noch so viele unerledigte Dinge, die man gerne schaffen würde,
wenn nur genug Zeit wäre?

Da ist sie also, unsere Zeit: 60 Jahre Schlafen, Arbeiten, unterwegs sein, Fernsehen, Essen.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Käsekuchen

Sind Gewalt und Aggressivität fester Bestandteil der menschlichen Natur oder werden sie anerzogen?

The Body

Ich hatte keine Ahnung. Und das am besten sonntags. So begann eine Reise, die niemals wieder enden sollte. Zur gleichen Zeit stieß, von Kicherwürstchen um den Verstand gebracht, ein Sumatra-Nashorn auf den befleckten Elfen Peter. Das Ganze wäre nur halb so schlimm, wenn nicht der mopsfidele Dr. Klaus-Henning Renzel um die Ecke gebogen wäre und seinen Hund Raphel-X auf dem Skateboard Schlangenlinien fahren gelassen hätte. Das heißt doch "Schlängellinien fahren ließ", dachte sich Trude Wolfgang hinter einer Litfaßsäule.
"Ich bitte Sie! Der Hund hat einen Sechser im Lotto gewonnen, für den ist der Führerschein ein Kinderspiel." Wolfgang blickte skeptisch der martialischen Ballerina hinterher.
"Meinen Hund kriegen sie jedenfalls nicht", schnauzte Renzel und holte aus..
"Was was was, hä?"
"Nun lassen sie mich doch, warum waren Sie zeitlebends so ungeduldig?" Er beendete genüsslich die Bewegung und holte aus seiner Tasche einen Biber. "Nicht noch mehr Tiere, dachte das Mammut, erschrak und trat aus Versehen der Ballerina auf die Füße. Die schrie und Raphel-X überschlug sich. Trude feixte, sah sie doch nicht wie Elf Peter plötzlich aus dem Torbogen vom nahegelegenen Parkhaus gebogen kam, was nicht weiter schlimm gewesen wäre, wenn nicht zufällig zur gleichen Zeit ein fragiler Schnitzeljäger auf das Nashorn angelegt, dann aber im vollen Lauf den Biber umgerannt und mit Farbe übergossen hätte, worauf dieser die Flucht ergriff, was dem alten Renzel aus nachvollziehbaren Gründen so gar nicht gefiel und so schnappte er sich das Mammut, drückte der Ballerina seinen Ausweis in die Hand, zeigte Trude den Finger und bat den Elfen Peter um eine Unterredung.
"Warum sprechen Sie nicht mit mir", fragte der Schnitzeljäger und rieb sich dabei unaufhörlich Veilchensaft auf die Schläfen.
"Das werden Sie niemals herausfinden", entgegnte der herbeigeeilte Paul, den alle nur Herb nannten, gänzlich außer Atem.
"Sind Sie es wirklich?", wollte Klaus-Henning da wissen.
"Sicher nicht", sagte Trude.
"Sie werden das nicht herausfinden", wiederholte nur scheinbar der fragile Schnitzeljäger und gab dem Nashorn damit ein Zeichen. In diesem Moment prusteten sie alle los, ja selbst der Biber.
"Wer möchte Kicherwürstchen?" Das Nashorn blinzelte
verliebt zum Mammut hinüber und reichte die Tube herum.

Nachtrag

Nashorn und Mammut heirateten, die Ehe blieb jedoch kinderlos.

Paul, den alle nur Herb nannten, benannte sich um in Tastien und eröffnete ein Friseurstudio.

Raphel-X lernte Piano und tourte fortan durchs ganze Land.

Trude ärgerte das. Sie ging ins Ausland und traf dort die martialische Ballerina, die unter falschem Namen einen Schmugglerring betrieb und mit dem Erlös die Opfer mittelloser Mammutschäden (OMS) unterstützte.

Elf Peter wurde süchtig nach Kicherwürstchen und verkaufte die Geschichte seines Lebens an den Meistbietenden. (Weil das Geld dafür aber nur eine Woche lang reichte, strich er sich den Bauch mit Schuhcreme ein und wurde Fremdenführer in Reykjavík.)

Dr. Klaus-Henning Renzel verklagte den Schnitzeljäger, weil des Bibers ursprünglicher Teint trotz mehrmaligen Waschens für immer verloren schien.

Der Jäger gewann und stellte verkrisselte Fotos von sich und Wolfgang ins Internet.

Dem Biber wars egal.

Montag, 14. Februar 2011

Autopoiesis

Bevor ich Mama wurde, hat mich nie jemand
vollgekotzt,
vollgeschissen,
angenagt,
vollgepieselt.
Ich war im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte.
Ich schlief jede Nacht durch.

Bevor ich Mama wurde, hielt ich nie ein Baby im Arm
und wollte es einfach nicht ins Bett legen.
Ich kannte nicht das Gefühl,
daß mein Herz in Tausend Stücke zerbricht,
wenn ich den Schmerz nicht stoppen kann.
Ich wußte nicht, daß etwas so Kleines mein Leben so stark beeinflussen kann.
Ich wußte nicht, daß ich jemanden so lieben kann.
Ich wußte nicht, wie sehr ich es lieben würde, Mama zu sein.

Bevor ich Mama wurde - stand ich nie mitten in der Nacht
alle 10 Minuten auf, um zu sehen, ob alles ok ist.
Ich kannte nicht die Wärme, die Freude, die Liebe, den Herzschmerz,
das Erstaunen und die Befriedigung des Mutterseins.
Ich wußte nicht, daß ich fähig bin,
so viel zu fühlen - bevor ich Mama wurde.

Kategorie: Liebe

Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, daß Du mir das Liebste bist;
Liebe ist, daß Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle. (František)

Montag, 7. Februar 2011

Nocebo

..that’s not the way the media wants to take it and spin it, and turn it into fear, because then you’re watching television, you’re watching the news, you’re being pumped full of fear, there’s floods, there’s AIDS, there’s murder, cut to commercial, buy the Acura, buy the Colgate, if you have bad breath they’re not going to talk to you, if you have pimples, the girl’s not going to fuck you, and it’s just this campaign of fear, and consumption, and that’s what I think it’s all based on, the whole idea of ‘keep everyone afraid, and they’ll consume.‘

Marilyn Manson, Bowling for Columbine

Samstag, 5. Februar 2011

mitnichten

Ich bin wie eine alte Oma. Die verstecken ihr Geld sogar in Socken, wird berichtet. Ein Mann in der Küche fragt nach Gras, das man rauchen kann. Sowas habe ich nicht, sage ich und schaue trotzdem mal.
Auf der Suche entdeckte ich Geld in einer kleiner Kiste. 500 Euro in fünf grünen Scheinen. Woher sind die
und warum erinnere ich mich nicht? Ich lege sie zurück und freue mich darauf, sie bald wieder zu finden.

Donnerstag, 3. Februar 2011

kombucha

today is kombucha day!